Der Roman "Die Möwe Jonathan" von Richard Bach schildert in drei Teilen das Leben der Möwe Jonathan, die sich durch ihre individuelle Lebensweise von ihren Artgenossen abhebt, dabei Perfektion im Fliegen anstrebt, und daher von den anderen Möwen ausgegrenzt wird.
Diese setzen ihre beschränkten und mittelmäßigen fliegerischen Fähigkeiten nur zur Futtersuche ein, als Mittel zum Zweck. Sie fliegen, um zu leben. Jonathan dagegen will seine Flugkunst vervollkommnen. Er will leben, um zu fliegen.
Er übt sich im Sturzflug, um Geschwindigkeitsrekorde zu brechen, in Loopings und ähnlichen flugakrobatischen Kunststücken. Er will über den Durchschnitt hinaus und das Außerordentliche erfahren. Das Lernen und Streben nach Neuem und Unbekanntem, wovon die Freiheit des Fliegens nur ein Beispiel darstellt, ist Jonathan der Sinn seines Daseins.
Gleichzeitig erkennt er aber den Keim dazu in jeder Möwe angelegt. Weil er damit „gegen die Würde und die Traditionen der Möwensippe“ verstößt, wird er vom Ältestenrat des Möwenschwarms verbannt. Trotz der Ausgrenzung gibt er nicht auf, sondern hält leidenschaftlich an seinen Zielen fest: „Du kannst erreichen, was du wirklich willst“ Der Roman wird auch als moderne Fabel und Parabel betrachten, die mit einfachen Worten komplexe soziale Zusammenhänge und Zwänge transparent macht.